Gleichzeitigkeit von Arbeitstieren und Motoren

Oft werden Arbeitstiere in einfache Fortschrittsnarrative eingebunden, die der Realität kaum gerecht werden. So ist weder die Annahme einer evolutionären transporttechnischen Höherentwicklung vom Tragen über das Schleifen zum Fahren noch die Erzählung einer Substitution der menschlichen bewegenden Kräfte zuerst durch Arbeitstiere und dann durch motorisierte Antriebe zutreffend. Anders als es diese Erzählungen postulieren, war der Prozess der Modernisierung im langen Zeitraum vom Ende des 18. bis ins frühe 20. Jahrhundert von einem vielfältigen Neben-, Mit-, und Gegeneinander geprägt, das der englische Technik- und Wissenschaftshistoriker David Edgerton als 'Shock of the Old' charakterisierte. So nahm die Zahl der Pferde und der (auch) zum Ziehen eingesetzten Rinder parallel zum Ausbau des Eisenbahnnetzes und dem Aufstieg des Automobils noch bis in die Zwischenkriegszeit zu.

Zum Beispiel:

• Maultier als Saumtier; Verlad auf Postauto
• Pferd mit Postwagen neben Autobus
• Ochsen neben Dampfmaschine für die Dreschmaschine
• Pferde vor Brauereiwagen
• Rind vor Traktor, daneben berittenes Pferd
• Pferde beim Huf- und Wagenschmied
• Pferde vor Postkutsche und Postautokolonne
• Pferde und Traktor bei der Rübenernte
• Pferd vor Wagen am Bahnhof Gampelen
• Rind vor Wagen und Postauto
• Pferd neben kleiner Lokomotive mit Loren
• Rinder und Pferde neben Eisenbahnwaggons
• Maultier neben Loren und Auto